Die Regel des Neides

Hallo, geht es Ihnen auch so?

Ich bin glücklicher, wenn ich dankbar bin!IMGP6314

„Aber Susi hat doch auch eine!“
„Mir ist langweilig!“
„Diese Spielzeug ist öde, ich will das da!“
„Das ist nicht fair, Joey darf auch!“

Wenn Ihnen solche Aussagen bekannt vorkommen, haben Sie bereits mit Neid zu tun gehabt. Neid ist eine der grundlegendsten Emotionen und bis zu einem gewissen Grad empfinden alle Menschen Neid. Doch nicht alle Menschen sind gleichermaßen neidisch und diese Gefühle bestimmen keinesfalls das Leben eines normalen Zeitgenossen. Sehen sie sich mal die unglücklich wirkenden Leute um sich herum näher an und überprüfen Sie, ob Neid bei ihnen eine große Rolle spielt. Neidische Menschen

  • sind nicht in der Lage, sich zufrieden zurück zu lehnen und das zu genießen, was 20140824_135652[1]sie haben,
  • werden ihres Partners irgendwann überdrüssig und brauchen jemand Aufregenderen,
  • müssen sich immer mit jemandem messen,
  • bewerten Positionen, Macht, Status und Geld über,
  • sind ständig unzufrieden mit ihrem Beruf oder ihrem Fortkommen,
  • haben eine kritische Einstellung gegenüber Menschen mit Macht, Status, Talent oder ähnlichem,
  • meinen Anspruch auf Sonderbehandlung zu haben und möchten,
  • dass man sie als etwas besonderes ansieht.
  • Denken, sie seinen über Kritik erhaben.

Auf Kinder übertragen, ist Neid ein ständiges Haben – wollen. Wir werden in diesem Kapitel ein paar Anregungen besprechen, wie Sie ganz normales kindliches Neidverhalten in Annahme, Dankbarkeit und Zufriedenheit verwandeln.

Erwartung statt Dankbarkeit
Menschen, die ständig etwas erwarten haben das Gefühl, dass einem die Welt etwas schuldig ist, einfach weil man existiert.
Als Baby bekommen wir zu Recht sehr viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. Doch wenn IMGP6358sie älter werden, besteht die Gefahr, dass sie dies für selbstverständlich halten und sich nicht der Realität der Familie, der Schule oder auf dem Spielplatz anzupassen bereit sind.
In der nächsten Stufe gehen Kinder davon aus, dass es ihr Recht ist, keine Schmerzen aushalten zu müssen, nicht arbeite zu müssen und sich keinen Regeln unterwerfen zu müssen.
Kinder sind neidisch auf das, was andere haben, und das, was sie selbst haben, ist in ihren Augen plötzlich wertlos. Sie protestieren lautstark.

Das Gegenteil ist Dankbarkeit!
Dankbarkeit ist in der Liebe begründet und wir schätzen das was wir bekommen haben.

Diese beiden Zustände, Dankbarkeit oder Neid, haben wenig mit den tatsächlichen Bedürfnissen zu tun, sondern mit dem CHARAKTER.

Das Problem der doppelten Mamas und Papas

Da wäre einmal die gute Mama, die meine Bedürfnisse stillt. Die böse Mama verweigert einen Wunsch. So auch der Papa. Wie bekommt ein Kind diesen Zwiespalt nun auf die Reihe, denn es sind auch zwei verschiedene Wahrnehmungen des eigenen Ichs:
das ansprüchliche (anspruchsvolle) Ich und das gequälte Ich.
Gerade bei jüngeren Kindern kann man oft feststellen, dass sie entweder sehr fröhlich oder sehr traurig sind. Ihre Gefühle sind eindeutig polarisiert.th_009

Diese beiden Wahrnehmungen verschmelzen miteinander, denn sie lernen:

  1. Für meine Bedürfnisse wird gesorgt.
  2. Nicht alle meine Wünsche werden erfüllt.
  3. Dieselbe Person gibt und verweigert mir Dinge.
  4. Die Person die ich liebe ist auch die Person, die ich hasse.

Frustrationen und Annehmlichkeiten

Dabei gilt die Regel:  wir Menschen müssen erst empfangen, um geben zu können!
Kinder ,die nie etwas geschenkt bekommen, fühlen sich immer bedürftig und können nicht dankbar sein, weil sie tatsächlich zu kurz kommen. Dies ist die Gefahr, wenn man als Eltern zu sehr darauf achtet, sein Kind nicht zu verwöhnen. Kinder müssen ihre Bedürfnisse erfüllt bekommen um Vertrauen und Dankbarkeit zu entwickeln. Und zu diesen Bedürfnissen gehört auch der eine oder andere nicht unbedingt nötige Wunsch. Die Bibel stellt fest, dass wir Gott lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.

Diese biblische Weisheit stellt uns in Verantwortung die Balance von Frustration und Annehmlichkeiten immer im Blick zu haben. Ein Kind, bei dem dieses Gleichgewicht stimmt, sieht sich nicht als Mittelpunkt der Welt und andere nicht als seine dienstbaren Geister und es fühlt sich auch nicht als Opfer, wenn es etwas nicht bekommt.

Fassen wir zusammen:
Neid entsteht unter Menschen als eine ureigene Charaktereigenschaft und verstärkt sich in der frühen Kindheit. Die gesunde Balance von Frustration und Annehmlichkeiten erleichtert dem Kind das Doppelbild der Eltern im Laufe der Entwicklung konkruent wahrzunehmen.
Am Anfang steht das Empfangen, damit das Geben möglich ist.
Achten wir deshalb auf diese drei Verhaltensweisen:
GEBEN – BEGRENZEN – BEHALTEN

Diese drei Möglichkeiten verbleiben Ihnen, um Ihrem Kind einen gesunden Realitätssinn zu vermitteln!

Im nächsten Beitrag gehen wir auf jedes der drei Handlungsformen genauer ein und cropped-zollernalbkinder_foto.jpgkönnen so ein gutes Stück dazu beitragen, dass Neid in Dankbarkeit umgewandelt wird!

Herzliche Grüße
Ihre Dorothea Wald