Liebevoll Grenzen setzen Teil 5

Ich kann nicht alles alleine, aber ich bin auch nicht hilflos
Die Regel der Macht

 Als John Townsend 7 Jahre alt war, las er das Buch, Tom Sawyer. Ihm wurde klar, dass er von zu Hause abhauen sollte. Seine Familie nervte ihn und er wusste, er könnte es ohne sie schaffen. Er packte sein Überlebensbündel und zog nachmittags los. Er lief einige hundert Meter und als sein Weg im Walddickicht immer beschwerlicher wurde, fing er an seine Sandwiches zu essen. Es wurde langsam dunkel, als die nächtlichen Geräusche ihn etwas beunruhigten dachte er, es sei nun Zeit nach Hause zu gehen. Es zwang ihn niemand und trotzdem ging er wieder heim. Er konnte es selbst nicht verstehen, dass er seine Freiheit nicht genießen konnte. Er wollte groß und mächtig sein    doch er wurde gnadenlos mit seiner Machtlosigkeit konfrontiert!

Kinder an die Macht
Viele Kinder erleben irgendwann ähnliche Situationen. Allmacht verlockt zu Großspurigkeit.
Es macht Sinn, sein Kind solche unrealistischen Vorstellungen oder Ideen realisieren zu lassen. Kinder werden von der Realität eingeholt, dass sie eben nicht so mächtig sind wie sie dachten. Sie lernen dadurch sich den Gegebenheiten anzupassen und haben 20140225_145910hoffentlich etwas gelernt.
Um gesunde Grenzen zu entwickeln, müssen Kinder eine gewisse Macht haben, im Sinne der Fähigkeit, etwas zu kontrollieren. Grob gesagt, das Fortkommen eines Kindes in dieser Welt hängt von einer realistischen Einschätzung der drei folgenden Bereiche ab.

  1.  Urteilsvermögen über was man Macht hat oder nicht
  2. Ausmaß des eigenen Einflusses auf Dinge, die man kontrolliert
  3. Umgang mit Dingen, die  man nicht kontrollieren kann

Um es besser verstehen zu können, stellen Sie sich einmal ein Kleinkind und seine Eltern vor.

Das fällt mir jetzt besonders leicht, weil ich es noch so brandaktuell vor Augen habe. Vor 20140315_100939zwei Wochen sind wir Großeltern geworden. Zunächst ist unsere Enkelin vollkommen hilflos. Gleichzeitig hat sie aber schon eine enorme Macht über ihre Eltern. Sie arrangieren ihr ganzes Leben um das Kind herum, tragen es bei sich, schützen und versorgen es. Für eine Weile ist ihr Baby ihr Lebensmittelpunkt. Wenn man nun mit unserer Enkelin reden könnte, würde sie sicher nicht sagen:“ Ich kommandiere diese Familie!“

Ein Baby schwankt zwischen unangenehmen Gefühlen von Angst, Hilflosigkeit, Hunger Zorn, Schmerz und angenehmen Gefühlen von Sicherheit, Geborgenheit, Wärme und Sättigung. Sie würde vermutlich sagen, dass sie keinerlei Macht oder Kontrolle über das alles besitzt was es da erlebt. Um diese Machtlosigkeit zu kompensieren, verwendet es später enorme Energie darauf, seine Macht über sich selbst zu stärken.
Deshalb ist die Familie das beste System und von Gott so eingesetzt, um dem Kind einen guten Rahmen zu geben, indem es heranwachsen kann. Mit zunehmendem Alter wird das Kind seine Macht und den Umgang damit stets testen und seine Grenzen altersgemäß unter elterlicher Anleitung abstecken. Bleiben Sie emotional stark mit ihrem Kind verbunden. Versichern sie ihm stets über Gestik, Mimik und verbal, dass sie es respektieren und das gemeinsame Leben mit allen Herausforderungen und Kämpfen unter dem Zeichen der Liebe und des Mitgefühls für seine gute Entwicklung stehen!cropped-th_054.jpg

Denn ein Kind hat zwei Hauptprobleme in dieser Hinsicht:

  1.  Problem: Ein Kind versucht immer Macht über Dinge zu haben, die ihm nicht zustehen!

Doch ein Kind kann keine Grenzen um etwas ziehen, was nicht sein Eigentum ist. Wenn es das versucht, wird der Besitzer irgendwann seine Zäune wieder einreißen! Konflikte werden auftreten, wenn es bei seiner Sichtweise bleibt und auf ein Kind trifft, dass ihm widerspricht. Begegnet es einem eher schwachen Gegenüber, der seiner Verirrung  nichts entgegensetzt, unterstützt dieser den Teufelskreis und wird selbst zum Spielball.

Spinnt man dieses Verhalten weiter, kann man sich einen dominaten Ehemann  vorstellen, der seine Frau unterdrückt und Macht ausübt. Spielt die Frau mit, bestärkt sie sein Verhalten, anstatt ihn mit seiner Unfähigkeit zu konfrontieren Kontrolle auszuüben.

      2. Problem: Ein Kind versucht unkontrollierbares zu kontrollieren. Es hat ständig Misserfolge und vergisst dabei, dass es durchaus Dinge gibt, über die man Macht ausüben kann. Es versucht erfolglos seine Freunde herumzukommandieren und vergisst dabei sich selbst anzupassen, manche Wünsche zurückzunehmen.

Tatsächlich ist es enorm wichtig, dass sich ein Kind mit seiner Machtlosigkeit und Selbstwirksamkeit/Selbstorganisation auseinandersetzt und beides in der Situation abwägen kann. Mit der Macht über sich selbst beginnt diese Entwicklung.

Ich habe nicht die Macht…th_005

  • zu überleben ohne andere Menschen zu brauchen.
  • zu tun was immer ich möchte
  • Konsequenzen zu umgehen
  • Fehler  und Versagen zu vermeiden

Mit der Macht über andere Menschen setzt sich diese machtorientierte  Entwicklung fort.
Ich habe nicht die Macht…

  • andere Menschen zu kontrollieren
  • unrealistische Wünsche einzufordern

Unsere kleinen Engel meinen, die Macht zu haben und die Resultate ihres Tuns umgehen zu können. Kinder sind bereit zu manipulieren, zu lügen und endlos zu diskutieren um einer Konsequenz bzw. Strafe zu entgehen.Machen Sie Ehrlichkeit zur Norm und setzen Sie Unwahrheiten deutliche Grenzen. Feiern Sie, wenn ihr Kind sein Fehlverhalten von sich aus zugibt! Fehler sind menschlich und gehören zum Leben!

Im folgenden finden Sie noch ein paar Beispiele wie Kinder versuchen ihre Macht auszuüben und wie wir adequat darauf reagieren können:

 Versuch der Machtausübung              Ihre Reaktion

Wenn ich lange genug herumjammere, bekomme

ich das Stofftier

Frage mich nur einmal ganz normal und ich entscheide. Gejammer bringt automatisch ein Nein

Ich kann meine Freunde herumschubsen

Die anderen Kinder scheinen dich zu meiden. Du solltest erst mal keine Kinder einladen, bis wir gemeinsam einen Weg gefunden haben, wie du besser mit Leuten umgehen kannst!

Wenn ich besonders nett und hilfsbereit bin, muss ich den Hausarrest für meine letzte Schandtat nicht ganz absitzen

Ich freue mich über dein gutes Verhalten, aber dein Hausarrest gilt bis zum ausgemachten Tag.

 

Ich kann deine Aufforderungen, das Wohnzimmer aufzuräumen, einfach   ignorieren!

 

Es bleibt dabei, diese Arbeit übernimmst du verantwortlich. Es hat Konsequenzen, die dir wahrscheinlich noch weniger gefallen werden. Dein Fußballspiel ist in ernster Gefahr.

Ich kann dich mit meinen Wutanfällen ärgern und aus dem Konzept bringen.

Dein Geschrei macht mir nichts aus, aber es ist ein schlechtes Verhalten. Solange du dich so aufführst sind alles deine Privilegien gestrichen! (Ausflüge oder was eben so geplant ist)

 

Mein Hass kann dich zerstören!

Du kannst mich damit verletzen, aber deshalb  gehe ich nochlange nicht weg

 

 

Auf diese Weise helfen wir unseren Kindern mehr und mehr den Wunsch nach Macht über andere aufzugeben. Natürlich ist das nicht mit einer guten Reaktion von uns Erwachsenen erledigt. Das Kind geht davon aus, dass wir unsere Entscheidung nicht durchziehen. Bleiben Sie dabei. Es geht darum, in diesem Prozess nun den Unterschied von Kontrolle und Einfluss aufzuzeigen. Einfluss respektiert die Freiheit des anderen!! Etwa in der Art:

„Wenn du mit einigen Entscheidungen, die ich treffe nicht einverstanden bist, lasse ich mit mir reden, wenn du gute Vorschläge bringst. Ich denke darüber nach, wenn du respektvoll mit mir umgehst. Falls ich bei meiner Entscheidung bleibe, bitte ich dich, das zu respektieren!

Eines noch zum Schluss: Gründen sie Ihre Entscheidungen oder Reaktionen stets auf den ethischen Grundwerten des Zusammenlebens. Nur dann könne Sie in der Durchführung maßvoll und zielgerichtet argumentieren. Alles andere wird ihr Kind nicht verstehen oder nachvollziehen können. Ihre Autorität wächst in der Sinnhaftigkeit einer Regel und nicht im Machtgehabe. Ebenso sollten wir im Einzelfall auch das Alter, die Ausgangssituation und jedes System genauer betrachten und nicht pauschlisieren. Manches Verhalten hat sich verfestigt und eine Eskalation ist vorprogrammiert. Oftmals ist da eine Hilfe von aussen ganz hilfreich, um eine seelische Behinderung abzuwenden.

Macht kann ein Kind heilen oder verletzen. Ein Kind braucht den Einfluss, der aus einer DSCI0021gesunden Selbstkontrolle entsteht und es muss den unrealistischen Wunsch loslassen, absolute Macht über sich selbst oder seine Beziehungen ausüben zu können. Eine realistische Einstellung zu seinen Einflussmöglichkeiten ist das Fundament, auf dem ihr Kind Respekt vor anderen und die Einhaltung von Grenzen lernen kann. Helfen unseren Kindern dabei!

Respektvolle Grüße
Dorothea Wald

Liebevoll Grenzen setzen Teil 4

An einem Strang ziehenVerantwortung und Vertrauen
Die Regel der Verantwortlichkeit

Blicken wir wieder kurz in den Alltag von Familie Townsend:
Als Ricky und Benny noch kleiner waren, stritten sie sich oft, wie das bei Geschwistern eben so ist. Wir als Eltern fungierten als Moderatoren und Richter. Wir hörten uns die Klagen an und sammelten Fakten und entschieden am Ende der Diskussion wer Recht und Unrecht hatte. Wir machten ihnen Vorschläge wie das Problem zu lösen war. Das Stofftier zurückgeben, sich entschuldigen oder was auch immer.  Das System funktionierte ganz gut, bis wir bemerkten, dass wir immer mehr Zeit damit verbrachten und die Jungs sich auf unsere elterliche Weisheit verließen. Wir entschlossen uns deshalb es anders zu machen.
Wir machen heute mal was anderes: ab sofort kommt ihr mit einem Problem erst zu mir oder Mama, wenn ihr schon selbst darüber geredet habt. Versucht es selbstständig zu lösen. Wenn es nicht klappt, könnt ihr immer noch zu uns kommen. Allerdings wird dann derjenige, der an der Sache Schuld ist, eine Konsequenz zu spüren bekommen!“
Was lernten unsere Kinder daraus?

  • dadurch war der Angeklagte natürlich erpicht, die Sache selbstverantwortlich zu regeln
  • diese Verantwortung für eine Lösung machte sie stolz, weil sie ihre Eltern nicht ständig brauchten
  • sie lernen für sich und ihre Streitigkeiten selbst verantwortlich zu sein.(natürlich in einem bestimmten altersentsprechendem Rahmen)

Kinder reifen mit zunehmender Alter in der Verantwortung für ihre eigene Bedürfnisse und Probleme. Wenn wir wütend sind, müssen wir mit dem umgehen was uns wütend gemacht hat, statt jemand zu suchen, der uns beruhigt. Diese Eigenverantwortung ist Kindern nicht angeboren. Im ersten Lebensjahr ist ein Baby sogar genau mit dem MED_0106Gegenteil beschäftigt. Jedoch auch ein Säugling übernimmt schon einen Teil der Verantwortung für seine Bedürfnisse. Es schreit, wenn es hungrig ist oder ihm sonst irgendetwas fehlt. Streckt es die Ärmchen, möchte es gehalten werden etc.
Ein großer Teil der Erziehungsarbeit wird also sein, dass unsere Kinder mehr und mehr die Verantwortung für ihr Leben übernehmen müssen. Nun stellt sich die Frage:
Wieviel % von dem was ich heute bin, ist meine eigene Verantwortung?
Man geht davon aus, dass wir als Eltern von unserem 100%igen Einsatz 30% Anteil haben, an dem wie ein Kind sich entwickelt. Die 70% der Verantwortung dafür trägt das Kind selbst.

Wofür Kinder Verantwortung übernehmen müssen:MED_0028

  1. Gefühle
  2. Einstellungen
  3. Verhalten

Beleuchten wir gemeinsam diese drei wichtigen Bereiche des Lebens. Sie sind wie Schätze, also Dinge von einem unermesslich großen Wert für die Persönlichkeit und Entwicklung des Kindes. Die Art wie wir lieben, arbeiten und dienen. Dazu eine Beispielgeschichte:

  1. Gefühle
    Cheryl war am Ende ihrer Weisheit. Ihr 11-jähriger Sohn Nathan bekam jedes Mal Wutausbrüche, wenn er wegen irgendetwas frustriert war. Er schrie, stampfte, knallte die Türen zu oder warf mit Gegenständen. Cheryl lies ihn gewähren, um seine angestauten Emotionen raus zu lassen und beruhigte ihn so gut sie konnte. Schließlich sagte ein guter Freund zu ihr: „Du erziehst Nathan zu einem wandelnden Wutausbruch“!
    Mit wenig Hilfe änderte sie ihre Reaktionen. Sie machte Nathan deutlich, dass er ihr immer sagen dürfe was ihn so wütend mache und sie gemeinsam nach einer Lösung suchen würden. Jedoch könne sie sein bisheriges Verhalten nicht mehr akzeptieren. Als Konsequenz, falls es wieder passieren sollte, müsse er auf sein Zimmer ohne Handy, Computer, TV oder sonstigen Ablenkungen. Die Anzahl der Minuten, die er die Familie bis dahin nerven würde, müsse er in zusätzlichen Hausarbeiten abarbeiten. Sie gab ihm noch zu verstehen, dass sie ihm helfen wolle, seine Gefühle besser in den Griff zubekommen.
    Nach einer Prostestphase beruhigte sich Nathan schnell. Er begann seine Probleme als Probleme zu betrachten und nicht als Explosionsgrund.
  2. Einstellungen
    Einstellungen unterscheiden sich deutlich von Gefühlen, denn sie beinhalten die Haltung  oder Meinung die wir im Blick auf eine Person oder Sache haben. Sie sind die Basis für viele wichtige Entscheidungen, die wir im Laufe unseres Lebens treffen. Sie stehen in direkter Beziehung zu uns selbst, der Rolle innerhalb der Familie, unseren  Freundschaften, der Schule und Arbeit. Die Einstellung zu moralischen Fragen,(Sex, Drogen, Gangs) entwickeln sich über die Wertevorstellungen und unsere Haltung zu Gott selbst. Das biblische Prinzip kann dabei eine große Hilfe sein (Matthäus 7,1-5): Bevor man den Splitter im Auge des Freundes ansieht, soll man erst den Balken aus dem eigenen Auge betrachten. Es ist eine praktische Übung um Einstellungen zu überprüfen. Im Sinne von: wenn du ein Problem hast, überprüfe zuerst, was du selbst dazu beigetragen hast.
    Situation: ein Mädchen in der Schule ist gemein zu mir.
    Splitter:    Sie ist so fies!
    Balken:    Womit könnte ich sie verletzt haben?
  3. Verhalten
    Nachahmung, Vorbilder, Liebe, Lehre und Erfahrung prägen das Verhalten. Kinder müssen aber ebenfalls lernen, dass ihr Verhalten ihre eigene Angelegenheit ist. Verhalten ist zuerst mal impulsgesteuert. Kinder koppeln Emotion und Handlung direkt aneinander ohne Nachzudenken und Wertvorstellungen oder ein Mitgefühl für andere mit einzubeziehen. Eine Steuerung ist noch nicht aktiviert.

Zwei kleine Beispiele dazu: ohne Grenzen
Ursache: Ich bin ungehalten, weil du mich nicht länger fernsehen lassen willst!
Effekt:     Ich heule und bekomme einen Wutanfall
Ein Kind, das Grenzen kennt, verhält sich ungefähr so:
Ursache:  Ich bin ungehalten, weil du mich nicht fernsehen lassen willst.
Gedanke: Ich könnte jetzt ausflippen, aber dann verliere ich vielleicht noch mehr als   nur die Fernsehzeit. Besser ich gebe nach!
Effekt: Ich gehe und mache meine Hausaufgaben!

Kinder lernen ihren Verstand einzuschalten, indem man sie ernst nimmt, ihnen erklärt, wie Abwägen funktioniert und indem man sie Erfahrungen sammeln lässt.

  • Ernst nehmen: Lassen Sie ihr Kind wissen, dass seine Gefühle echt sind, auch wenn sie nicht unbedingt realistisch sind!
  • Erklären: Sagen Sie ihrem Kind, dass Wutausbrüche unangemessen sind. Nennen Sie ihm andere Möglichkeiten mit seinen Gefühlen umzugehen. z.B. darüber reden oder aufschreiben… überlegen Sie gemeinsam wie es besser zu dem kommt, was es eigentlich möchte.
  • Erfahrung: Lassen Sie das Kind anhaltend Konsequenzen für unpassendes Verhalten spüren und loben Sie es, wenn es Ansätze macht, sich angemessen zu verhalten!

Zusammenfassend kann man also sagen, die Regel der Verantwortlichkeit hat einen Foto 2 (10)großen Anteil im Bezug auf die Reife eines Kindes. So manches auffällige Verhalten bei Konfliktbewätigung hat darin seine Wurzeln. Versuchen wir deshalb die Gefühle, die Einstellungen und das Verhalten unserer Kinder ernst zu nehmen und darüber zu sprechen. Lassen wir sie Erfahrungen machen, die ihnen helfen, ihren Lebenswagen selbst zu ziehen!

Viel Erfolg beim Umsetzen!

Herzliche Grüße
Dorothea

 

Liebvoll Grenzen setzen Teil 3

Was passiert, wenn ich das mache?

DSCI0071
Die Regel von Saat und Ernte

Alter und Anforderungen ändern sich, aber die Regel von Saat und Ernte bleibt die gleiche. Bei dieser ersten Regel geht es nicht darum, unseren Kindern psychologische und beziehungsstörende Konsequenzen zuzumuten, im Sinne von Macht und Manipulation. Eine „Wenn-dann- Erziehung“ greift hier zu kurz. Deshalb folgen nun zwei Beispiele, um das Prinzip in der Anwendung besser verstehen zu können.

Beispiel 1: Sally und Jason
Sally plante einen Ausflug und wollte mit der Familie um 12 Uhr Mittags das Haus verlassen. Ihr Sohn Jason sollte schon seit einigen Tagen eine Gartenarbeit erledigen und das geliehene Werkzeug beim Nachbarn wieder abgeben. Sie erinnerte ihren Sohn gleich nach dem Frühstück. Eine Stunde später saß er immer noch vor dem Fernseher. Eine weitere halbe Stunde danach kam die nächste Erinnerung. Sally kümmerte sich um ihre eigenen Angelegenheiten. Als  sie dann um 11:30 ins Wohnzimmer kam, saß Jason immer noch seelenruhig vor dem TV. Sally rastete aus, beschimpfte ihn, er sei egoistisch und nun kämen alle zu spät zum Ausflugsziel. Sie beschlossen nun, dass Sally, der Vater, eine Schwester und Jason die Arbeit gemeinsam erledigen. Um 13:40 fuhren sie mit schlechter Laune und unterdrücktem Zorn auf Jason, los. Die Stimmung war schlecht und alles machte weniger Spaß!

Beispiel 2: Susan und Jenny
Susan wollte mit ihren drei Töchtern einkaufen gehen. Auch diese Mädchen mussten noch Dinge erledigen. Sie hatten genügend Zeit, ausgemacht war 13:00 Uhr. Eine Viertelstunde vor der Abfahrt stellte Susan fest, dass ihre mittlere Tochter nicht fertig war.„Ach du willst nicht mitkommen, dass ist aber schade, du wirst uns fehlen!“ Ihre Tochter Jenny jammerte, „dass ist nicht fair, das kannst du mir nicht antun!“Susan argumentierte, dass das sehr fair sei und es ihr echt Leid täte, dass sie sich für das Nichterledigen entschieden hatte. Und falls es am Abend noch nicht fertig sei, überlege sie sich eine Konsequenz… aber vielleicht sei das nicht mehr nötig! „bis dann“!Susan und ihre zwei Töchter hatten einen schönen Nachmittag!

In Beispiel 1 erlebte Jason eine psychologische und beziehungsstörende KonsequenzDSCI0103Diese wirkt wie eine Spirale !

  • Sally hatte negative Beziehungskonsequenzen benutzt und natürliche Konsequenzen verhindert. Durch das ständige Ermahnen musste Jason nicht selbst auf die Zeit achten.
  • Herumschreien und Zornausbrüche verlagerten das Problem auf  Sally. Sie hatte plötzlich ein Problem nicht Jason. Er konnte wohl denken: „Meine Mutter spinnt!“
  • Sally bzw. die Familie wurde zum Opfer: “Wir kommen alle zu spät“!
  • Falsche Emotionen wurden ausgelöst: Trotz anstatt Traurigkeit und Problem-Lösungsgedanken.
  • Das Schlimmste: Sein Fehlverhalten hat nichts gekostet, die Mutter war traurig was in den meisten Fällen keine  positiven Konsequenzen hervorbringt.

In Beispiel 2 erlebte Jenny eine natürliche, unmittelbare  Konsequenz.

  • Sie konnte selbst auf die Uhr schauen wenn sie wollte.Verschiedene 2010 Bilder 098Es gab keine emotionalen Ausbrüche, die vom eigentlichen Problem (Faulheit) ablenkten
  • Niemand nahm eine Opferrolle ein: Susan behielt das Ruder in der Hand und lies die Stimmung nicht von Jennys Verhalten beeinträchtigen.
  • Susan löste keine Gefühlsausbrüche bei Jenny aus, sie musste die natürlichen Konsequenzen einfach spüren und fand sich damit ab
  • Ihr Fehlverhalten kostete sie etwas, was ihr wirklich am Herzen lag. Ein zweites Mal wird ihr das eher weniger passieren.

Ziel dieser Regel sollte sein:

Die Konsequenzen sollten das Problem von den Eltern auf das Kind übertragen, weil es der eigentliche Auslöser ist. Das Kind sollte sich Gedanken über sein Problem machen und mit Hilfe der Eltern selbst nach Lösungen suchen.
Grundsatz: Keine emotionalen Strafen und Beschimpfungen, sondern echte Anteilnahme und Natürlichkeit.

 Wenn Sie vor einer schwierigen Situation stehen, denken Sie an folgende Fragen:

  1. Wessen Problem ist es?
  2. Was kann ich tun, damit mein Kind merkt, dass es sein Problem ist?
  3. Was tue ich, dass mein Kind von dieser Erfahrung der Selbsterkenntnis abhält?

Ich wünsche uns in der Problemsituation einen guten Blick für die verbalen Interaktionen und dass uns  diese oben gestellten Fragen rechtzeitig in den Sinn kommen. Dann sind wir weit davon entfernt uns das Problem selber zuzumuten, sondern wir sind lösungsorientiert unterwegs. Das bringt Entspannung und ein gutes Miteinander!

Eigentlich wollte ich mich kürzer fassen, aber diese Regel ist so fundamental, dass der Beitrag etwas länger ausfiel. Da es ja um Kommunikation geht, kann das Video unten auch noch eine Hilfe sein, um mit unseren Kindern gut zu kommunizieren und unnötige Teufelskreise erst garnicht zu bedienen!
Viel Erfolg beim Umsetzen!

Herzliche Grüße,
Dorothea

Wer alles ausführlich nachlesen möchte, demjenigen empfehle ich das Buch von Henry Cloud und John Townsend!

Liebevoll Grenzen setzen Tei 2

Grundlagen Teil 2

Vorbild sein:
Ihre Vorbildfunktion als Erwachsener ist immer gegeben, sobald sie in Sicht- oder Hörweite von Kindern sind. Kinder beobachten sehr genau, wie Sie in ihrer eigenen Welt mit Grenzen umgehen und ahmen Sie nach. In diesem Sinne werden Grenzen eher erfasst als gelehrt.Foto 4

Obwohl das Kind an den Eltern Regeln zu erfassen lernt, gelten für Erwachsene und Kinder nicht automatisch die gleichen Regeln. Es gilt der Grundsatz: Jedem das Seine, nicht allen das Gleiche.
Die Regeln betreffen die drei Bereiche Körper, Seele und Geist, die im Zusammenleben in einander greifen und eine Grundlage für jedes Handeln bilden.
Universelle Regeln sind für jedes Familienmitglied einzuhalten. Als Beispiel:
Niemand unterbricht denjenigen, der gerade das Wort hat!
Erwachsene empfinden ihre Botschaft oft wichtiger als die ihres Kindes und übergehen sein Erzählen. Hier hat das Kind nun die Möglichkeit, den Vater oder Mutter auch an die Regeln zu erinnern.
„Mama, jetzt hast du mich unterbrochen!“ und wenn seine Mutter dann zugeben kann:
Du hast Recht, entschuldige bitte“, dann lernt das Kind, dass Respekt, Entschuldigung und das Einhalten von Regeln und Grenzen zu den Dingen gehören, die Erwachsene tun.
Das Bedürfnis eines Kindes dazuzugehören, ist größer als sein Bedürfnis, gut zu sein!

Foto 2 (8)
Nicht jede Regel ist für ein Kind nachvollziehbar und gerecht. Wünschenswert ist in diesem Fall, dass das Kind die elterliche Autorität und Weitblick respektiert bis das kindliche Verständnis einsetzt.
Begreifen bedeutet dann verinnerlichen von Erfahrungswerten. Das theoretische, intellektuelle Wissen über eine Regel sagt noch lange nichts darüber aus, ob ein Kind sie auch wirklich verstanden hat. Erst wenn das Spiel gespielt wird, lernt man die Regeln praktisch anzuwenden!

Henry Cloud erzählt von seinen Söhnen, die als Fünf- und Siebenjährige den Umgang
mit Taschengeld erlernten. Die Mithilfe bei Hausarbeiten wurden mit kleinen Geldbeträgen belohnt. Beide Kinder gaben beim nächsten Einkauf gleich ihr Geld für ein billiges Plastikspielzeug aus. Die theoretischen Hinweise der Eltern, dies doch zu lassen, verhallten und wurden nicht angenommen. Der Moment zählte eben. Nun war ein beliebtes Comicbuch im Angebot, die Jungs wollten sich das Buch unbedingt kaufen.
Sie wollten nun schnell zusätzliche Arbeit leisten, Geld leihen und zurückzahlen. Auf alle Argumente und Tränen gingen die Eltern nicht ein. Sie trauerten mit den Jungs um die verpasste Gelegenheit und trösteten sie damit, dass bestimmt wieder ein passendes Angebot käme. Die Jungs nahmen sich vor, in Zukunft ihre Ersparnisse ganz lange im Sparschwein zu lassen!
Sie haben begriffen, welche „Regel“ nun einzuhalten war!

Bestimmt fallen Ihnen in den unterschiedlichsten Systemen wie Familie, Kindergarten oder Schule zahlreiche Begebenheiten ein, in denen nicht nur Lehren, sondern auch Vorbild sein in der Grenzerziehung seine Anwendung findet!
Wichtig dabei: Eine wohlwollende Haltung zum Kind auf dem gemeinsamen Weg und die Möglichkeit starre, unnütze Grenzen zu entlarven und neu zu gestalten !20140115_105519

Ausblick: Liebevoll Grenzen setzen, Teil 3- 6 : 10 Regeln, die ihre Kinder kennen müssen!

Sind Kinder grenzenlos?

Hallo zum neuen Newsletter „Liebevoll Grenzen setzen“ !

Teil 1: Grundlagen

„Wenn ein Kind in einer Umgebung aufwächst, in der es nie klar erkennen kann, wo    seine persönlichen Grenzen und Verantwortungsbereiche liegen, kann es nicht die Selbstkontrolle erlernen, die es braucht, um erfolgreich durchs Leben zu steuern. Ein  solcher Mensch versucht andere zu kontrollieren und hat selbst keine Kontrolle über sich!“ Henry Cloud
Also ansich eine Beschreibung eines normalen Kindes. Diese kleine Person hat sich selbst nicht unter Kontrolle, möchte aber jeden in seinem Umkreis kontrollieren.

Sie helfen ihrem Kind zu Eigenkontrolle und angehmem Erleben im persönlichen Umkreis, in dem sie die drei Wege beschreiten und anwenden: LEHREN, VORBILD SEIN und BEIM BEGREIFEN HELFEN. Mit diesen Strategien spürt das Kind, dass sie im Grunde auf seiner Seite sind, im Sinne eines Coaches. Es entwickelt sich in ihrem Kind eine tragfähige respektvolle Eltern-Kind-Beziehung  und beim Kind ein Verständnis für das Gelingen im täglichen Miteinander. Lehren (ohne die Vorsilbe „be“ wohlgemerkt), Vorbild sein und beim Begreifen helfen, sind wichtige Grundpfeiler und verhelfen vorallem zu einem gesunden Einfluß in der Grenz-und Regelbildung. Denn dieses Phänomen ist in jeder Reifungsphase ein immerwährendes Thema. Hat das Kind grundsätzlich Sinn und Zweck verstanden, kann das es ab einem gewissen Alter schon eigenverantwortlich seine eigenen Grenzen sinnvoll und gewinnbringend abstecken! Das wünsche ich unseren Kindern von ganzem Herzen.

Grenzüberschreitung kann gefählich werden! Klettern.. eine praktische Übung sich an Regeln zu halten ;-)

  1. Grundsätzlich gilt, dass Regeln und Grenzen in der Entwicklung des Kindes mobil mitwachsen.
    • 0-12 Monate : In dieser Zeit ist die enge Bindung zu den Eltern und die Vertrauensbildung im Vordergrund. Säugline können nicht viel Frustrationen tolerieren. Die Eltern konzentrieren sich auf den Schutz, die Nahrung und das Bedürfniss des Kindes nach Liebe und Trost. Reglementierung minimal!
    • 1-3 Jahre : Kinder lernen ein „Nein“ zu verstehen, denn die Eltern schützen vor gefährlichen Situationen> Lernen durch Erfahrung.
    • 3-5 Jahre : Jetzt versteht der Junge, das Mädchen den Sinn von Regeln immer besser. Es erfährt Verantwortlichkeit in seinem Bereich. Das Besprechen und Hinterfragen von Regeln vermittelt Respekt und Autorität im täglichen Umgang.
    • 6-11 Jahre : Die Einbindung in die Schule, Vereine, in die Freizeitgestaltung wird immer wichtiger. Nun geht es vermehrt um Zeiteinteilung, Hausaufgaben, verantwortungsvollen Umgang mit Geld, Medien und Trends. Die Wahl der Freunde und die Wertevermittlung stehen im Vordergrund. Eine gute Beziehungsgestaltung mit gegenseitigem Vertrauen erleichtern das familiäre Zusammenleben. Gemeinsame Interessen in Form von Projekten machen die Familienbande stark. Konnten solche Bahnen weniger gelegt werden, und hat eine Grenzüberschreitung stattgefunden , rät Henry Cloud beispielsweise, Hausarrest, Streichung von finanzieller Zuwendung und Verlust von Privilegien.
    • 12-18 Jahre : Die Teenagerzeit, eine Phase der Identitätsfindung > Sexualität u.v.m., die natürlich auf die Erfahrungen und Prägung der gesamten Lebenszeit zurückgreifen. Hier wird nicht alles neu erfunden und plötzlich geht alles schief, jedoch haben Peergroups,Trends und gesellschaftliche Einflüsse in  diesem Alter einen hohen Stellenwert! Ein gutes Fundament hilft jedoch, diese oft anstrengende Phase gut zu durchleben. Jetzt braucht der Jugendliche sie besonders in der Position des Ankers. Offene aggressionsfreie Gespräche, Liebesbeweise und Zuspruch und in vertrauensvollem Freiraum wären eine gute Basis fürs Zusammenleben. Ist eine solche Atmosphäre nicht möglich und werden Problemen mit Schule, Lehrern und Mitschülern eine tägliche Herausforderung, sind leider Sanktionen (z.B.Taschengeld Streichung) nötig. Enorm wichtig ist die klare Formulierung der Grenzüberschreitung und eine wohlwollende Haltung der Eltern.

    Bleibt die Frage ungeklärt, ob Kinder ohne Grenzen auf die Welt kommen? Falls ,Ja, helfen die nachfolgenden Ausführungen bestimmt weiter!!! Soweit mal für den Anfang diese Basics. Vorbild sein und Begreifen Helfen beschreibe ich in den nächsten Tagen!

Zum Schluss, eine kleine Überraschung für englisch sprechende Menschen unter uns. Henry Cloud und John Townsend, die Autore von „Liebevoll Grenzen setzen“, kommen selbst zu Wort! 15 Minuten live dabei! Viel Spaß und bis bald! Liebe Grüße Dorothea

 

Als Ergänzung empfehle ich das E-book
http://www.bambonia.de/thema/kindererziehung

Die Idee und Vision

Hallo liebe Interssierte Newsletterleser!th_062

Ich habe da etwas im Blick….Kinder!

Heilpädagogik online und mobil ist gedacht für pädagogische Fachkräfte in unterschiedlichen Institutionen, von der Kindertagestätte bis zur Schule. Genauso mit eingeschlossen sind interessierte Eltern, fitte und engagierte Großeltern etc.,alle die mit Kindern arbeiten, spielen und denen das WOHL DES KINDES wichtig ist.

Mein persönlicher Anspruch : Ich möchte Informationen weitergeben, die ich selber gut und wichtig finde; dazu gehören: Neues und Bewährtes aus der

BIO-PSYCHO-SOZIALEN Welt, also etwas für Body,Soul und Spirit mit Heilpädagogischem Ansatz. Wenn alle drei Bereiche ausgewogen „ernährt“ sind, geht’s uns gut!!PICNIC_013

Menschen sollen hier Anregung, Hilfsangebote und Antworten finden!  Sehr oft sind auch Veränderungen im Arbeitsstil, in der Haltung zum Kind ein Schlüssel zum Erfolg. Ich weiss von mir selbst, dass man schnell in der Routine landet und dadurch manches übersieht! Deshalb ist neutrale Reflexion von aussen z.B.über diesen Newsletter, ein guter Weg, den man prüfen, annehmen , umsetzen oder verwerfen kann. Dabei sind kleine Schritte wichtig, damit man nicht stolpert 😉

Dazu erlaube ich mir auch mal Lustiges zum Lachen zu bloggen 😉

Nicht zuletzt wünsche ich mir ein Geben und Nehmen. Gerne veröffentliche ich auch mal Ihr Potential, Ihre Entdeckung mit ihrem Namen, falls es in mein Konzept passt 😉

Die Idee, einen Newsletter in einem Blog herauszugeben und somit ein starkes Netzwek aufzubauen, entstand aus Beobachtungen aus meiner praktischen Arbeit. Aufgrund meiner selbstständigen Tätigkeit im Heilpädagogischen Fachdienst Balingen, durfte ich in viele Kindergärten hineinschauen. Leider war die Zeit viel zur kurz bei einem Termin. In den 45 Minuten musste ich mich dem Kind widmen! Es blieb wenig Zeit zum längeren Gespräch für die Bedürfnisse der Erzieherinnen und Eltern. Manches wurde kurz angesprochen, versandete wieder und geriet in Vergessenheit. Das ist eine ganz normale Situation, weil letztlich die kontinunierliche Verbundenheit fehlte und auch der zeitlich festgelegte Arbeitsalltag wie eine Walze wirken kann.
Somit habe ich den alten Trammpelpfad verlassen und investiere mich mit Begeisterung in diese Arbeit, weil ich weiss, dass es eine gute Sache wird. Der Bedarf  ist da! Ich entdecke dadurch so viele Menschen mit Potential, die es mit anderen teilen möchten.

Herzlich Willkommen auf meinem Newsletter von Heilpädgogik online und mobil! Lassen Sie uns gemeinsam ein tragfähiges Netzwerk bauen, um die Entdeckungsreise der Kinder zum selbstgewollten Lernen zu inspirieren!

In der Menüleiste finden Sie den Button “ Newsletter kostenfrei „. Hier können Sie den Newsletter anfordern!! Ich würde mich freuen, sie im meinem Adressbuch zu finden. Jeder kann für das Gelingen beitragen.

Fitte Grüße
Dorothea Wald